Burnout

Burnout: Wenn die Lebensenergie schwindet

Was ist ein Burnout?
Burnout ist ein ernstzunehmendes Phänomen, das viele Menschen in unserer heutigen Gesellschaft betreffen kann. Dabei handelt es sich nicht um einen vorübergehenden Erschöpfungszustand, sondern eine chronische Überlastungsreaktion auf langanhaltenden Stress. Burnout entwickelt sich langsam über einen längeren Zeitraum hinweg und kann zu ernsthaften körperlichen, emotionalen und mentalen Problemen führen. Erste Anzeichen sind oft Schlafstörungen, Nicht-Abschalten-Können sowie mangelnde Erholungsfähigkeit. Und es betrifft nicht nur Berufstätige, sondern auch Menschen in anderen Lebensbereichen wie Familie, Beziehungen oder ehrenamtlicher Arbeit.

Ursachen von Burnout:
Es gibt verschiedene Ursachen, die zum Entstehen von einem Burnout beitragen können. Persönliche Faktoren wie Perfektionismus, hohe Ansprüche an sich selbst und mangelnde Selbstfürsorge spielen eine wichtige Rolle und bilden den Nährboden für einen chronischen Erschöpfungszustand. Eigene Leistungskonzepte, Normen, Moralvorstellungen und die mangelnde Fähigkeit sich gegen eigene oder fremde Ansprüche im ausreichenden Maße abzugrenzen, führen zu unzureichenden Erholungsphasen und letztlich schwindender Leistungsfähigkeit. Die Betroffenen versuchen diese Lücke oft mit noch mehr Engagement zu schließen – ein Teufelskreis beginnt.

Symptome von Burnout:
Die Symptome von Burnout können sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Körperliche Anzeichen können Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden sein. Emotionale Symptome umfassen Gefühle von Frustration, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit oder das Gefühl der inneren Leere. Auch mentale Symptome wie Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörungen und negative Gedanken können auftreten.

Prävention und Bewältigung von Burnout:
Um Burnout vorzubeugen, ist es wichtig, auf sich selbst zu achten und Maßnahmen zur Stressbewältigung zu ergreifen. Dazu gehört eine ausgewogene Work-Life-Balance, regelmäßige Pausen, körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.

Sollte ein länger andauernder Erschöpfungszustand bereits vorhanden sein, ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen und geeignete Maßnahmen zur Bewältigung zu ergreifen. Dazu zählen beispielsweise eine Psychotherapie, aber auch Entspannungstechniken, Sport sowie eine Neuorganisation der Prioritäten im Leben. Es ist wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, Stressfaktoren zu identifizieren und präventive Maßnahmen für die Zukunft zu ergreifen. So können wir unsere Lebensenergie zurückgewinnen und langfristig wahren, um ein gesundes und erfülltes Leben führen.

Bei uns in der Praxis: 

Betroffene haben immer ein Leistungskonzept, wir arbeiten daher am Selbstwertkonzept, dass die Betroffenen ihren persönlichen Wert an etwas knüpfen und anschließend davon ableiten. Wir identifizieren diese Verknüpfung zunächst und versuchen, sie anschließend mit unterschiedlichen Disputtechniken, sowie durch Reflektieren mit weiteren Werkzeugen zum Thema als unangemessen zu entlarven. Wir erarbeiten gemeinsam Begründungen, weshalb ein pauschales Beurteilen von Vielschichtigem (wie sich der Wert eines Menschen darstellt) unangemessen ist und weshalb so etwas zu unnötigem emotionalen Aufruhr führt. Darauf aufbauend trainieren wir eine neue, angemessene Form des Selbstbewertens, die auf pauschale Werturteile verzichtet, Mehrdimensionales aus entsprechend vielen Perspektiven betrachtet und jeden Aspekt einzeln beurteilt. So eine Möglichkeit für angemessenes Selbst- oder Fremdbeurteilen besteht z. B. im Verwenden eines „Selbst- oder Fremdbilds“ Wir legen den Focus auf Ihren Alltag.

Möglicher Behandlungsplan:

Behandlungskonzept bei einem Selbstwertproblem bei einemBurnout:

 1) Einführen in das kognitive Modell zum Entstehen und Steuern von Emotionen,

2) Herausarbeiten des eigenen Selbstwertkonzepts und seiner Konsequenzen. „Akzeptanz wegen Leistung“ oder „Anerkennung wegen Leistung“

3) Prüfen des eigenen Selbstwertkonzepts auf Angemessenheit mittels Disputtechniken und Sokratischer Dialoge („Was ist das: z.B. ein wertvoller Mensch?“. „Wer Fehler macht und nicht perfekt ist, ist weniger wert.“)

4) Aufbau vielschichtiger Selbstbewertung (z. B. Selbstbild) ohne pauschales selbstbeurteilen,

5) Training des neuen Konzepts – durch Üben auf der theoretischen Ebene  [Selbstanalyse von Emotionen] Üben auf der imaginativen Ebene (Drehbücher für Problemsituationen erstellen und dazu durchführen) und Übungen in den Situationen mit sukzessiv steigendem Schwierigkeitsgrad.

Wir beraten Sie gerne dazu in einem Erstgespräch.

 

 

 

Agoraphobie und Panikstörung

Panik Geseke

 


Die Agoraphobie ist eine übergeordnete Bezeichnung für Ängste vor bestimmten Situationen, die alle ein gemeinsames Merkmal haben: man kann ihnen nur schwer entkommen. Mit „schwer“ ist hier gemeint, dass entweder keine Hilfe umgehend verfügbar ist (wie zum Beispiel bei einer Wanderung in abgelegenen und einsamen Gebieten) oder dass man sich peinlich verhält (z. B. wenn man plötzlich in einem Konzertsaal aufspringen und hinauslaufen muss).

Viele Menschen mit einer solchen Furcht sorgen sich darüber, dass sie in diesen Situationen möglicherweise körperliche Beschwerden wie oben beschrieben (Herzrasen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel und Ohnmachtsgefühle) bekommen und sich dann zum Beispiel in die Hose machen könnten, wenn sie nicht schnell genug die Toilette erreichen würden. Möglicherweise haben Sie ähnliche Befürchtungen.

Viele der betroffenen Patienten haben bereits eine Reihe von Strategien entwickelt, um damit umzugehen: Sie ziehen zum Beispiel bevorzugt dunkle Kleidung an, damit andere nicht so schnell merken, wenn sie schwitzen, oder sie setzen sich ausschließlich an den äußeren Rand bei Veranstaltungen. Der Begriff der Agoraphobie kommt aus dem Griechischen. Dort steht „Agora“ für einen großen, weiten Platz, meist ein Marktplatz. Die Erkrankung umfasst aber, wie oben angedeutet, viel mehr Situationen und wird deshalb auch als ausgesprochen einschränkend erlebt. Es liegt im Wesen der Agoraphobie, dass sie sich mitunter rasant ausbreitet und Ihr Leben möglicherweise „im Schnelldurchlauf“ erobert hat. Wenn man erst einmal begonnen hat, eine Situation mit dem Kennzeichen „Flucht schwierig“ zu vermeiden, dann kommen meist schnell andere Situationen hinzu. Die Agoraphobie tritt häufig gemeinsam mit der Panikstörung auf. Woran liegt das? Mehr als 90 % der ersten Angstanfälle, von denen Menschen berichten, finden an einem öffentlichen Ort statt. Da diese Anfälle für uns unerklärlich sind, suchen wir nach allen möglichen Ursachen. Das sind zunächst erst einmal alle Dinge oder Merkmale, die in dem Moment des Anfalls gegenwärtig waren und von uns wahrgenommen werden. Wir lernen so, dass der unangenehme Anfall möglicherweise mit dem Ort (Kaufhaus) oder mit Merkmalen des Ortes (sehr voll, viele Leute) zusammenhing, an dem wir uns befunden haben.

Eine solche Überzeugung wird in der Regel umgehend gestützt, wenn man den Ort verlässt und die körperlichen Beschwerden in der Folge wieder abnehmen (also wenn man das Kaufhaus umgehend verlässt). Bei manchen breitet sich die Furcht vor solchen Situationen so stark aus, dass sie ihr Haus bzw. ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Betroffene beschreiben das damit, dass sie an ihren sicheren Ort „gefesselt“ sind. Andere stehen die Situationen irgendwie durch, meist aber mit großem Unbehagen und Kraftaufwand. Ein Genuss solcher Situationen, wie vielleicht früher einmal möglich, ist nicht mehr denkbar.

Schwierige Situationen für Menschen mit einer Agoraphobie –  

  • An stark bevölkerten, überfüllten Orten sein. –  
  • Mit einem Flugzeug fliegen, mit dem Zug (besonders ICE) fahren, einen Bus, eine U-Bahn oder eine Straßenbahn benutzen. –  
  • Mit dem Auto selber oder als Beifahrer fahren, besonders auf unbekannten Strecken, Autobahnen oder durch Tunnel oder über Brücken.
  • In einem Kaufhaus oder Einkaufszentrum sein. –  
  • Eine Rolltreppe benutzen (besonders nach unten). –  
  • Einen Fahrstuhl benutzen (oder sich in anderen kleinen, fensterlosen Räumen aufhalten). –  
  • In einem Supermarkt an der Kasse in der Warteschlange stehen (besonders mit vollem Einkaufswagen). –
  • Zum Friseur oder Zahnarzt gehen. – Alleine zu Hause sein. –  Sich außerhalb einer vertrauten Umgebung bewegen. –  
  • In ein Kino, Theater oder Konzert gehen, einen Gottesdienst besuchen (besonders, sich auf einen Platz in der Mitte zu setzen). –  

 

Bei der Agoraphobie findet sich eine ähnliche Unterscheidung von Angst und Furcht wie bei der Panikstörung auch.

Nehmen wir an, Sie müssten in eine Situation gehen, die Sie normalerweise vermeiden würden. Bevor Sie diese Situation aufsuchen, denken Sie vermutlich bereits darüber nach, ob, wann und wie Sie in die Situation gelangen. Während Ihnen diese Gedanken durch den Kopf gehen, erleben sie wahrscheinlich bereits Angst. Dies wird gewöhnlich durch Gedanken verursacht, dass in der Situation irgendetwas Schlimmes passieren könnte. Sie könnten sich zum Beispiel darum sorgen, dass Sie in der Situation ohnmächtig werden könnten.

Zu diesem Zeitpunkt ist das „In-Ohnmacht-fallen“ lediglich eine zukünftige Möglichkeit, da Sie die Situation noch nicht aufgesucht haben. Ihr „Halt-Schau-Hör“-System (also Ihr Angstsystem) ist angeschaltet, aber mit niedriger oder mittlerer Lautstärke. Wenn Sie die Situation nun tatsächlich betreten, wird sich Ihre Angst sofort erhöhen. Sie denken noch immer, dass Sie in Ohnmacht fallen könnten und es ist jetzt für Sie noch viel wahrscheinlicher als vorher (deswegen ist der Lautstärkeregler nun auch lauter als vorher), obwohl es sich nach wie vor nur um eine zukünftige Möglichkeit handelt.

Gerne beraten wir Sie dazu in einem Erstgespräch.

Herzliche Grüße