Agoraphobie und Panikstörung

Panik Geseke

 


Die Agoraphobie ist eine übergeordnete Bezeichnung für Ängste vor bestimmten Situationen, die alle ein gemeinsames Merkmal haben: man kann ihnen nur schwer entkommen. Mit „schwer“ ist hier gemeint, dass entweder keine Hilfe umgehend verfügbar ist (wie zum Beispiel bei einer Wanderung in abgelegenen und einsamen Gebieten) oder dass man sich peinlich verhält (z. B. wenn man plötzlich in einem Konzertsaal aufspringen und hinauslaufen muss).

Viele Menschen mit einer solchen Furcht sorgen sich darüber, dass sie in diesen Situationen möglicherweise körperliche Beschwerden wie oben beschrieben (Herzrasen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel und Ohnmachtsgefühle) bekommen und sich dann zum Beispiel in die Hose machen könnten, wenn sie nicht schnell genug die Toilette erreichen würden. Möglicherweise haben Sie ähnliche Befürchtungen.

Viele der betroffenen Patienten haben bereits eine Reihe von Strategien entwickelt, um damit umzugehen: Sie ziehen zum Beispiel bevorzugt dunkle Kleidung an, damit andere nicht so schnell merken, wenn sie schwitzen, oder sie setzen sich ausschließlich an den äußeren Rand bei Veranstaltungen. Der Begriff der Agoraphobie kommt aus dem Griechischen. Dort steht „Agora“ für einen großen, weiten Platz, meist ein Marktplatz. Die Erkrankung umfasst aber, wie oben angedeutet, viel mehr Situationen und wird deshalb auch als ausgesprochen einschränkend erlebt. Es liegt im Wesen der Agoraphobie, dass sie sich mitunter rasant ausbreitet und Ihr Leben möglicherweise „im Schnelldurchlauf“ erobert hat. Wenn man erst einmal begonnen hat, eine Situation mit dem Kennzeichen „Flucht schwierig“ zu vermeiden, dann kommen meist schnell andere Situationen hinzu. Die Agoraphobie tritt häufig gemeinsam mit der Panikstörung auf. Woran liegt das? Mehr als 90 % der ersten Angstanfälle, von denen Menschen berichten, finden an einem öffentlichen Ort statt. Da diese Anfälle für uns unerklärlich sind, suchen wir nach allen möglichen Ursachen. Das sind zunächst erst einmal alle Dinge oder Merkmale, die in dem Moment des Anfalls gegenwärtig waren und von uns wahrgenommen werden. Wir lernen so, dass der unangenehme Anfall möglicherweise mit dem Ort (Kaufhaus) oder mit Merkmalen des Ortes (sehr voll, viele Leute) zusammenhing, an dem wir uns befunden haben.

Eine solche Überzeugung wird in der Regel umgehend gestützt, wenn man den Ort verlässt und die körperlichen Beschwerden in der Folge wieder abnehmen (also wenn man das Kaufhaus umgehend verlässt). Bei manchen breitet sich die Furcht vor solchen Situationen so stark aus, dass sie ihr Haus bzw. ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Betroffene beschreiben das damit, dass sie an ihren sicheren Ort „gefesselt“ sind. Andere stehen die Situationen irgendwie durch, meist aber mit großem Unbehagen und Kraftaufwand. Ein Genuss solcher Situationen, wie vielleicht früher einmal möglich, ist nicht mehr denkbar.

Schwierige Situationen für Menschen mit einer Agoraphobie –  

  • An stark bevölkerten, überfüllten Orten sein. –  
  • Mit einem Flugzeug fliegen, mit dem Zug (besonders ICE) fahren, einen Bus, eine U-Bahn oder eine Straßenbahn benutzen. –  
  • Mit dem Auto selber oder als Beifahrer fahren, besonders auf unbekannten Strecken, Autobahnen oder durch Tunnel oder über Brücken.
  • In einem Kaufhaus oder Einkaufszentrum sein. –  
  • Eine Rolltreppe benutzen (besonders nach unten). –  
  • Einen Fahrstuhl benutzen (oder sich in anderen kleinen, fensterlosen Räumen aufhalten). –  
  • In einem Supermarkt an der Kasse in der Warteschlange stehen (besonders mit vollem Einkaufswagen). –
  • Zum Friseur oder Zahnarzt gehen. – Alleine zu Hause sein. –  Sich außerhalb einer vertrauten Umgebung bewegen. –  
  • In ein Kino, Theater oder Konzert gehen, einen Gottesdienst besuchen (besonders, sich auf einen Platz in der Mitte zu setzen). –  

 

Bei der Agoraphobie findet sich eine ähnliche Unterscheidung von Angst und Furcht wie bei der Panikstörung auch.

Nehmen wir an, Sie müssten in eine Situation gehen, die Sie normalerweise vermeiden würden. Bevor Sie diese Situation aufsuchen, denken Sie vermutlich bereits darüber nach, ob, wann und wie Sie in die Situation gelangen. Während Ihnen diese Gedanken durch den Kopf gehen, erleben sie wahrscheinlich bereits Angst. Dies wird gewöhnlich durch Gedanken verursacht, dass in der Situation irgendetwas Schlimmes passieren könnte. Sie könnten sich zum Beispiel darum sorgen, dass Sie in der Situation ohnmächtig werden könnten.

Zu diesem Zeitpunkt ist das „In-Ohnmacht-fallen“ lediglich eine zukünftige Möglichkeit, da Sie die Situation noch nicht aufgesucht haben. Ihr „Halt-Schau-Hör“-System (also Ihr Angstsystem) ist angeschaltet, aber mit niedriger oder mittlerer Lautstärke. Wenn Sie die Situation nun tatsächlich betreten, wird sich Ihre Angst sofort erhöhen. Sie denken noch immer, dass Sie in Ohnmacht fallen könnten und es ist jetzt für Sie noch viel wahrscheinlicher als vorher (deswegen ist der Lautstärkeregler nun auch lauter als vorher), obwohl es sich nach wie vor nur um eine zukünftige Möglichkeit handelt.

Gerne beraten wir Sie dazu in einem Erstgespräch.

Herzliche Grüße

 

Angststörung

 

Angststörung Geseke


Alle Menschen und auch Tiere kennen, sofern sie psychisch gesund sind, Angst­reaktionen. Angst begleitet uns Menschen lebenslang. Ohne Angst würden wir nicht überleben. Durch Angst lernen wir, entwickeln uns weiter, erwerben im Leben nach und nach Bewältigungskompetenzen für den Umgang mit Angst in vielfältigen Situationen. Diese Entwicklung von individueller Resilienz hat aber auch Grenzen. Es gibt Situa­tionen, in denen die Bewältigungskompetenzen so massiv überfordert werden, dass daraus keine Entwicklungsschritte, sondern Blockaden entstehen und möglicherweise auch Symptome von Krankheitswert.

Angst ist ein emotionaler Zustand, der verschiedene Formen annehmen und auch sehr verschiedene Reaktionen hervor­rufen kann, vom lustvollen aktiven Aufsuchen (»sensation seeking«, Horrorfilme) bis zur Vermeidung und zu pathologischen Reaktionen im Sinne von Angststörungen.

Die Ursachen für Ängste und andere psychische Symptome liegen nicht nur in den individuellen Lebenserfahrungen und daraus resultierender erhöhter Vulnerabilität. Unsere moderne Welt mit ihrer Globalisierung, dem raschen Wandel von politischen, gesellschaftlichen, familiären Strukturen, von Arbeitswelt und Identitäten führt bei vie­ len Menschen, zumindest in einzelnen Bereichen, zu Verunsicherung und Angst. Auch zunehmende Meldungen über Naturkatastrophen durch den Klimawandel wie Brände, Überschwemmungen und dergleichen tragen dazu bei.

Die Bedrohung durch die Corona­Pandemie hinzu sowie ver­mehrte politische Spannungen in der Welt und sogar ein Krieg in Europa, was niemand für möglich gehalten hätte.

Medien, Nachrichten, die Politik zielen darauf ab, mit den Ängsten der Menschen zu arbeiten und haben ein entsprechendes Interesse daran Angst zu verbreiten. Alldies ist ein solcher Einschnitt in das alltägliche Leben praktisch aller Menschen, wie sie die meisten von uns in unserer westlichen Zivilisation noch nie erlebt haben.

Die Mehrzahl der Menschen in unserer Gesellschaft besitzt genügend Resilienz, um mit diesen schwierigen Situationen zurechtzukommen und individuelle Wege für den Umgang damit zu finden. Wenn jedoch die individuelle, oder auch soziale Bewälti­gungskompetenz nicht ausreicht, kann die Angst überhandnehmen. Bei extremer Angst werden differenzierte Bewertungs­- und Lösungsprozesse blockiert. Dann fal­len wir zurück auf die Ebene »primitiver« neuronaler Strukturen und entsprechender Lösungen wie etwa Vermeidungsverhalten.

Wir behandeln bei uns in der Praxis also die Angst mit Krankheitswert, Angst ist erstmal nur eine Emotion, wird dann zu einem Symptom, das dann zu weiteren Reaktionen führt, z.B. zu körperlichen- und Verhaltensreaktionen.

Die kognitive Verhaltenstherapie zielt darauf ab, durch Visualisierung der Problembereiche, neue Denkstile zu fördern, Neuerlerntes in der Praxis einzuüben, Kontrollmechanismen nach und nach aufzugeben.

 

 

 

Supervision

SUPERVISION:

Ein Weg zur beruflichen Entwicklung und Reflexion.

Als erfahrener Supervisor biete ich professionelle Supervisionsdienstleistungen an, die darauf abzielen, Einzelpersonen und Gruppen in sozialen Einrichtungen, Krankenhäusern, Kliniken sowie Therapeuten bei ihrer beruflichen Entwicklung und Reflexion zu unterstützen.

Durch meine strukturierte Herangehensweise, die sich in eine Orientierungs- und Ablaufphase gliedert, schaffe ich einen Rahmen, in dem die Supervisanden ihre Anliegen und Ziele klar definieren und effektiv bearbeiten können.

Orientierungsphase:

Zu Beginn der Supervision legen wir gemeinsam den Grundstein für einen erfolgreichen Prozess.

Anliegen: Wir starten mit der Klärung Ihres spezifischen Anliegens. Was bringt Sie in die Supervision? Dies ermöglicht eine fokussierte und zielgerichtete Zusammenarbeit.

Ziel: Anschließend definieren Sie Ihr persönliches Ziel für die Supervisionseinheit. Was möchten Sie erreichen? Die Zielsetzung hilft, den Erfolg der Supervision messbar und greifbar zu machen.

Auftrag: Gemeinsam erarbeiten wir einen Plan, wie Sie, ich als Ihr Supervisor und gegebenenfalls die Supervisionsgruppe zusammenarbeiten können, um Ihre Ziele zu erreichen. Diese Kooperation bildet das Fundament für eine erfolgreiche Supervision.

Ablaufphase

Nachdem die Grundlagen in der Orientierungsphase gelegt wurden, folgt die Ablaufphase, die den Kern der Supervision darstellt.

Einstimmung auf die Supervision: Wir stimmen uns auf den Prozess ein und reflektieren kurz die Ergebnisse der letzten Supervisionseinheit.

Anliegensammlung und -auswahl: Hier sammeln wir mögliche Themen und wählen gemeinsam die Anliegen aus, die wir in der aktuellen Einheit bearbeiten möchten.

Bearbeitung der Anliegen: Für jedes ausgewählte Anliegen durchlaufen wir gemeinsam eine Orientierungs- und Bearbeitungsphase, in der wir das Anliegen detailliert bearbeiten und zu einem Fazit kommen. Bei Bedarf werden weitere Anliegen in gleicher Weise behandelt. Diese strukturierte Herangehensweise ermöglicht eine tiefe Reflexion und Bearbeitung beruflicher Themen und Herausforderungen. Sie bietet Raum für persönliches Wachstum und berufliche Entwicklung und fördert die Selbstreflexion sowie die Kompetenzentwicklung der Supervisanden.

Warum Supervision in Anspruch nehmen?

Supervision ist ein wertvolles Instrument, um berufliche Herausforderungen zu meistern, die eigene Praxis zu reflektieren und die Qualität der beruflichen Arbeit kontinuierlich zu verbessern. Als Ihr Supervisor unterstütze ich Sie dabei, Ihre beruflichen Ziele zu erreichen, Ihre professionellen Kompetenzen zu erweitern und Ihre Arbeitszufriedenheit zu steigern.

Wenn Sie an einem Kennenlernen interessiert sind, kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Vorgespräch, in dem wir gemeinsam herausfinden können, wie ich Sie in Ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen kann.

Herzliche Grüße, Ralf Baumhöfer

Schematherapie

Die Schematherapie im Therapiezentrum am Hellweg

Die Schematherapie ist eine innovative Form der Psychotherapie, die Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) mit Aspekten der gestalttherapeutischen, psychoanalytischen und konstruktivistischen Ansätze kombiniert. Sie wurde von Jeffrey Young entwickelt, einem Psychologen, der ursprünglich mit Aaron T. Beck (dem Gründer der kognitiven Therapie) arbeitete.

Die Schematherapie zielt darauf ab, tief verwurzelte Muster oder „Schemata“ zu identifizieren und zu behandeln, die eine Person’s Denkweise, Fühlen und Handeln beeinflussen, oft in einer Weise, die dysfunktional oder selbstschädigend ist.

Hier sind die Hauptkomponenten und Konzepte der Schematherapie:

  1. Schemata: Schemata sind stabile und anhaltende Muster, die Menschen verwenden, um Informationen zu interpretieren. Sie entstehen oft in der Kindheit oder Jugend und werden durch wiederholte Erfahrungen und Interaktionen mit der Umwelt und wichtigen Bezugspersonen geformt. Diese Muster können den Selbstwert, die Beziehungen zu anderen und die allgemeine Lebenszufriedenheit erheblich beeinflussen.
  1. Modi: Modi sind momentane emotionale Zustände und Bewältigungsstrategien, die durch die Aktivierung bestimmter Schemata entstehen. Sie können als „Seiten von sich selbst“ verstanden werden, und in der Schematherapie wird oft daran gearbeitet, diese Modi zu identifizieren und zu ändern, um gesündere Bewältigungsstrategien zu fördern.
  1. Therapeutische Beziehung: In der Schematherapie wird großer Wert auf die Schaffung einer starken therapeutischen Beziehung gelegt. Der Therapeut versucht, eine sichere und unterstützende Umgebung zu schaffen, in der der Klient seine oder ihre Schemata und Modi erforschen kann.
  1. Erlebnisorientierte Techniken: Zusätzlich zu den kognitiven Techniken werden oft erlebnisorientierte Techniken verwendet, um emotionale Erfahrungen zu vertiefen und zu integrieren. Dies kann Techniken aus der Gestalttherapie, der Imagery-Technik oder anderen experientiellen Ansätzen umfassen.
  1. Behandlungsstrategien: Die Schematherapie verwendet eine Vielzahl von Strategien, um Schemata zu ändern, einschließlich kognitiver Techniken (wie die Identifikation und Veränderung dysfunktionaler Gedanken), emotionaler Fokussierung (um Zugang zu unterdrückten Gefühlen zu bekommen) und Verhaltensänderung (um neue, funktionalere Verhaltensweisen zu fördern).
  1. Integrativer Ansatz Die Schematherapie ist ein integrativer Ansatz, der Elemente aus verschiedenen therapeutischen Schulen kombiniert, um ein flexibles und umfassendes Modell zur Behandlung einer Vielzahl von psychischen Problemen zu bieten.

Anwendungsgebiete:

Die Schematherapie hat sich als effektiv bei der Behandlung einer Reihe von psychischen Störungen erwiesen, darunter Persönlichkeitsstörungen (insbesondere die Borderline-Persönlichkeitsstörung), chronische Depressionen, Angststörungen und andere.

Behandlungsverlauf:

Eine Schematherapie-Behandlung wird individuell abgestimmt und kann oft länger dauern als traditionelle kognitive Verhaltenstherapien, da sie versucht, tief verwurzelte Muster zu ändern, die oft seit der Kindheit bestehen. Diese ausführliche Erklärung bietet einen Überblick über die Grundlagen der Schematherapie und ihre Anwendung in der psychotherapeutischen Praxis.

Wir bieten Ihnen folgende Möglichkeiten der Behandlung. Am Standort Lippstadt durch Stefanie Voß https://praxis-amhellweg.de

Am Standort Salzkotten-Verne durch Ralf Baumhöfer: https://ralfbaumhoefer.de

Reservieren Sie sich gerne ein Termin zum Erstgespräch.

 

Herzliche Grüße, Ihr Praxisteam

Prokrastination

Prokrastination, gemeinhin als Aufschieberitis bezeichnet, ist ein häufiges Phänomen, das erhebliche Auswirkungen auf ihre Alltagsentwicklung haben kann und verstärkt an Aufmerksamkeit gewinnen sollte.

Diese Gewohnheit, Aufgaben zu verzögern oder zu verschieben, trotz ihrer negativen Konsequenzen, kann eine Fülle von Problemen verursachen, sowohl auf persönlicher als auch auf akademischer Ebene. Gerade Jugendliche befinden sich in einer entscheidenden Phase der Selbstfindung, Autonomie und Fähigkeitenentwicklung. Prokrastination kann jedoch diese wichtige Phase stören und den Prozess der Identitätsbildung, der Verantwortungsübernahme und der Entwicklung von Bewältigungsstrategien beeinträchtigen.

Zum einen kann die ständige Aufschieberei dazu führen, dass Betroffene das Gefühl haben, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, was das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und zu Gefühlen der Unzulänglichkeit führen kann. Zudem kann das Verschieben von Aufgaben zu übermäßigem Stress und Angstzuständen führen, insbesondere wenn die aufgeschobenen Aufgaben schließlich anstehen und in kurzer Zeit erledigt werden müssen. Die Konsequenzen können dann für erheblich Probleme sorgen und die psychische Gesundheit beeinträchtigen und Symptome von Angststörungen und Depressionen hervorrufen oder verschlimmern.

Akademisch gesehen kann Prokrastination dazu führen, dass Jugendliche ihre Hausaufgaben, Erwachsene ihre Projekte bis zur letzten Minute verschieben, was häufig zu schlechterer Qualität der Arbeit und damit zu schlechteren Noten, oder beruflichen Konsequenzen führt. Auf lange Sicht kann dies ihre Leistung und ihre Chancen auf zukünftige Bildungsmöglichkeiten beeinträchtigen.

Die Prokrastination kann auch die sozialen Beziehungen beeinflussen. Wenn wir ständig Aufgaben aufschieben, kann es passieren, dass Verabredungen und Treffen mit Freunden abgesagt oder verschoben werden, was zu Spannungen in sozialen Beziehungen führen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass Prokrastination nicht nur ein Zeichen von Faulheit oder mangelnder Disziplin ist. Oft ist es eine Bewältigungsstrategie für überwältigende Gefühle oder Aufgaben, ein Zeichen von Perfektionismus oder Angst vor dem Versagen, oder ein Symptom von zugrundeliegenden Problemen wie ADHS oder Depression. Daher erfordert die Bekämpfung der Prokrastination unter Jugendlichen oft mehr als nur Zeitmanagement-Tipps; sie erfordert ein tiefgehendes Verständnis der zugrundeliegenden Probleme und gezielte Interventionen.

Die Behandlung von Prokrastination erfordert oft einen multidisziplinären Ansatz, der auf die spezifischen Ursachen und Auswirkungen der Prokrastination bei einer bestimmten Person eingeht. Hier sind einige allgemeine Strategien, die in der Therapie und Selbsthilfe angewendet werden können:

  1. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): KVT ist eine häufig verwendete Methode zur Behandlung von Prokrastination. Diese Therapieform zielt darauf ab, die negativen Denkmuster zu identifizieren und zu verändern, die zur Aufschieberitis führen. Dabei können Techniken wie kognitive Umstrukturierung (zum Umformen negativer oder irrationaler Gedanken), Selbstbeobachtung (zur Identifizierung von Auslösern und Mustern) und Verhaltensexperimente eingesetzt werden.
  2. Achtsamkeitsbasierte Ansätze: Achtsamkeitsbasierte Therapien können helfen, das Bewusstsein für gegenwärtige Erfahrungen und Gefühle zu erhöhen, ohne sie zu bewerten oder zu vermeiden. Dies kann dazu beitragen, die Angst vor bestimmten Aufgaben zu verringern und das Aufschieben zu reduzieren.
  3. Selbstmanagement-Techniken: Dies kann das Erlernen von Zeitmanagement-Fähigkeiten, das Setzen realistischer Ziele, das Aufteilen großer Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte und die Nutzung von Belohnungen zur Motivation beinhalten. Techniken wie die „Pomodoro-Technik“, bei der die Arbeit in Intervallen mit festgelegten Pausen durchgeführt wird, können hilfreich sein.
  4. Motivationsförderung: Manchmal wird Prokrastination durch mangelnde Motivation verursacht. Techniken zur Motivationsförderung können helfen, innere Widerstände zu überwinden und die Motivation zur Erledigung von Aufgaben zu steigern. Dazu kann gehören, die persönlichen Vorteile und Konsequenzen der Aufgabenerfüllung zu erkennen und zu artikulieren.
  5. Stressbewältigungstechniken: Da Stress oft eine Rolle bei der Prokrastination spielt, können Techniken zur Stressbewältigung wie Entspannungsübungen, Sport und ausreichender Schlaf hilfreich sein.
  6. Behandlung von zugrundeliegenden Problemen: Wenn die Prokrastination ein Symptom einer zugrundeliegenden psychischen Störung wie ADHS, Depression oder Angststörung ist, kann eine gezielte Behandlung dieser Störung dazu beitragen, die Prokrastination zu verringern.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jede Methode für jeden Klienten wirksam ist. Die effektivste Behandlung hängt von der individuellen Situation, den Ursachen der Prokrastination und den persönlichen Vorlieben und Fähigkeiten ab. In vielen Fällen kann eine Kombination der oben genannten Ansätze am effektivsten sein. In jedem Fall ist es oft hilfreich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, z.B. von einem Therapeuten.

Es sollte in der Regel erstmal an der Ursache gearbeitet werden, den die geringe Frustrationstoleranz hat Gründe, dient oftmals als Coping-Strategie (Bewältigung) für einen zu geringen Selbstwert. Dieses, meist erlerntes Verhalten hat Gründe, die ich mit der heutigen Lebensstruktur in Verbindung bringe, Kinder lernen heute sehr früh das es einfach und leicht geht, sich vieles von selbst erledigt, oder es bereits Gemacht ist, daran hat unser marodes Bildungssystem auch einen großen Anteil. Die soziale Entwicklung geht in eine entsprechende Richtung, dadurch wird diese Problematik weiter begünstigt.

Gerne beraten wir Sie dazu in einem Erstgespräch.

Herzliche Grüße

Ralf Baumhöfer

 

Hypochondrie

Die Behandlung bei uns in der Praxis

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine wirksame Behandlungsmethode für Hypochondrie, auch als Krankheitsangststörung bekannt. Diese Störung zeichnet sich durch eine übertriebene Sorge vor körperlichen Beschwerden oder Krankheiten aus, obwohl keine oder nur geringe medizinische Beweise für eine tatsächliche Erkrankung vorliegen.

Die kognitive Verhaltenstherapie basiert auf der Annahme, dass unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen miteinander verbunden sind. Bei der Behandlung von Hypochondrie zielt die KVT darauf ab, die negativen Denkmuster und Überzeugungen zu identifizieren und zu verändern, die zu übermäßiger Krankheitsangst führen.

Hier sind einige wichtige Ansätze und Techniken, die in der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung von Hypochondrie eingesetzt werden:

  1. Psychoedukation: Der Therapeut informiert den Patienten über Hypochondrie und erklärt die Funktionsweise von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen. Dies hilft dem Patienten, ein besseres Verständnis für seine eigenen Symptome und Ängste zu entwickeln.
  2. Kognitive Umstrukturierung: Der Therapeut hilft dem Patienten dabei, seine negativen Denkmuster und Überzeugungen zu identifizieren und herauszufordern. Gemeinsam suchen sie nach realistischeren und positiveren Sichtweisen.
  3. Expositionstherapie: Der Patient wird schrittweise und kontrolliert den Situationen ausgesetzt, die seine Krankheitsangst auslösen. Dies kann beispielsweise der Besuch eines Arztes oder das Lesen von Gesundheitsnachrichten sein. Durch die wiederholte Konfrontation mit diesen Auslösern wird die Angst allmählich reduziert.
  4. Entspannungstechniken: Der Therapeut kann dem Patienten Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Achtsamkeitsübungen beibringen. Diese Techniken helfen dabei, Stress abzubauen und eine bessere Kontrolle über die eigenen Körperempfindungen zu erlangen.
  5. Verhaltensexperimente: Der Patient wird ermutigt, seine Überzeugungen und Ängste durch praktische Erfahrungen zu überprüfen. Zum Beispiel könnte er dazu ermutigt werden, die Auswirkungen einer körperlichen Aktivität auf seine Symptome zu beobachten.

Die kognitive Verhaltenstherapie ist in der Regel ein strukturierter, zeitlich begrenzter Ansatz, der darauf abzielt, konkrete Bewältigungsstrategien zu entwickeln und den Patienten zu befähigen, seine Krankheitsangst zu reduzieren und ein funktionsfähigeres Leben zu führen. Es ist wichtig anzumerken, dass jeder Behandlungsplan individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten wird und die Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient entscheidend ist, um positive Ergebnisse zu erzielen

Hypochondrie: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Einleitung:

Hypochondrie, auch bekannt als Krankheitsangststörung, ist eine psychische Erkrankung, bei der eine übertriebene Sorge vor Krankheiten und körperlichen Beschwerden besteht, obwohl keine oder nur geringfügige medizinische Beweise für eine tatsächliche Erkrankung vorliegen. Diese übermäßige Krankheitsangst kann das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen und zu einem hohen Maß an Stress und Einschränkungen führen. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome, Diagnosekriterien und Behandlungsmöglichkeiten für Hypochondrie genauer betrachten.

I. Ursachen von Hypochondrie:

Hypochondrie ist eine komplexe Erkrankung, bei der eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielen können. Hier sind einige potenzielle Ursachen, die mit der Entstehung von Hypochondrie in Verbindung gebracht werden:

  1. Genetik: Es wurde festgestellt, dass Hypochondrie in einigen Fällen familiär gehäuft auftritt, was auf eine genetische Veranlagung hinweisen könnte.
  2. Frühere Krankheit oder traumatische Erfahrungen: Menschen, die in der Vergangenheit ernsthafte Krankheiten oder traumatische medizinische Erfahrungen gemacht haben, können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Hypochondrie haben.
  3. Persönlichkeitsmerkmale: Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, wie Ängstlichkeit, Perfektionismus und ein starker Fokus auf körperliche Empfindungen, können das Risiko für Hypochondrie erhöhen.

II. Symptome von Hypochondrie:

Die Symptome von Hypochondrie können sich von Person zu Person unterscheiden, aber hier sind einige häufige Anzeichen, die bei dieser Störung auftreten können:

  1. Übertriebene Sorge vor Krankheiten: Betroffene haben ständige Sorgen und Ängste, an einer schweren Krankheit zu leiden, selbst wenn medizinische Untersuchungen keine Hinweise darauf liefern.
  2. Häufige Arztbesuche: Hypochonder suchen regelmäßig medizinische Fachkräfte auf, um ihre Sorgen und Ängste bezüglich ihrer Gesundheit zu besprechen. Sie sind oft besessen von der Suche nach Gewissheit und Bestätigung.
  3. Intensive Beobachtung des eigenen Körpers: Betroffene sind extrem sensibel für körperliche Empfindungen und interpretieren diese als Anzeichen für ernsthafte Krankheiten. Normale Körperempfindungen können als bedrohlich oder gefährlich wahrgenommen werden.
  4. Krankheitsvermeidung: Hypochonder neigen dazu, bestimmte Aktivitäten oder Situationen zu vermeiden, um eine mögliche Erkrankung zu verhindern. Dies kann zu sozialer Isolation und Einschränkungen im Alltag führen.

III. Diagnosekriterien für Hypochondrie: Die Diagnose von Hypochondrie erfolgt anhand bestimmter Kriterien, die im Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-5) festgelegt sind. Um eine Diagnose der Krankheitsangststörung stellen zu können, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  1. Übermäßige Angst vor einer schwerwiegenden Erkrankung, basierend auf der Interpretation normaler Körperempfindungen.
  2. Beständige Sorge über die Möglichkeit einer schweren Erkrankung, trotz ausreichender medizinischer Untersuchungen und Beruhigung durch medizinische Fachkräfte.
  3. Ausgeprägte Beeinträchtigung im persönlichen, beruflichen oder sozialen Funktionsbereich aufgrund der Krankheitsangst.
  4. Die Krankheitsängste können nicht ausschließlich auf die Symptome einer anderen psychischen Erkrankung zurückgeführt werden.

Problemorientierten Kognitiven Psychodiagnostik (PKP) nach Stavemann

Wir arbeiten bei uns streng nach der problemorientierten Psychodiagnostik unseres Ausbilders: Dr.Harlich H.Stavemann.

Das Konzept der PKP bezieht sich auf den Bereich der „neurotischen“ Krankheitsbilder, d. h. auf psychische Störungen, die durch lerngeschichtlich erworbene Muster und Konzepte entstehen oder verstärkt werden.

Drei Problemgruppen könnenverantwortlich sein.

Betrachtet man die Ursachen für lerngeschichtlich erworbenes oder verstärktes, krank machendes emotionales Leid, so lassen sich diese relativ einfach auf nur wenige zugrundeliegende Problembereiche zurückführen: auf Selbstwertproblemeauf Frustrationsintoleranzprobleme und auf existentielle Probleme. Diese Beobachtung wird durch empirische Befunde gestützt. So konnten z. B. Sowislo und Orth (2013) in einer Metaanalyse über 95 Langzeitstudien nachweisen, dass Selbstwertprobleme als Vulnerabilitätsfaktoren insbesondere für depressive und Angsterkrankungen anzusehen sind. Dabei belegen sie auch die Kausalität zwischen den übergeordneten Konzepten und der daraus resultierenden emotionalen Symptomatik. Ellis ist in seinem letzten Modell zur Kognitiven Diagnostik (Ellis & Hoellen, 1997; Ellis, 2003) mit nur zwei Problemkategorien ausgekommen: der „ego anxiety“ und der „discomfort anxiety“. Wir gehen in dem hier verwendeten Modell von Stavemann (2012) von drei Kategorien aus. Darin wird auf die Begriffe des Ellis’schen Modells verzichtet, um sich nicht auf die Angsterkrankungen zu begrenzen. Diese Kategorien erleichtern nicht nur, die symptomatischen Reaktionen von Klient*innen, deren Funktionalität und Symptomgewinne leichter zu verstehen (vgl. Stavemann, 2023), sondern sie dienen auch dazu, einen aus der Diagnose abgeleiteten adäquaten, an der Problembeseitigung orientierten Behandlungsplan aufzustellen.

IV. Behandlung von Hypochondrie mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT):

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der effektivsten Behandlungsmethoden für Hypochondrie. Hier sind einige Aspekte der KVT, die in der Behandlung von Hypochondrie eingesetzt werden:

  1. Psychoedukation: Wir informieren unseren Patienten über das Störungsbild, erklären die zugrunde liegenden Mechanismen und unterstützen den Patienten, ein besseres Verständnis für seine Symptome zu entwickeln.
  2. Kognitive Umstrukturierung: Der Patient arbeitet mit uns daran, seine übermäßigen Sorgen und Ängste zu identifizieren und negative Denkmuster zu hinterfragen und durch realistischere und hilfreichere Gedanken zu ersetzen.
  3. Expositionstherapie: Der Patient wird schrittweise und kontrolliert den Situationen ausgesetzt, die seine Angst und seine Krankheitsüberzeugungen auslösen. Durch die Konfrontation mit diesen Auslösern lernt der Patient, dass die tatsächliche Bedrohung geringer ist als seine Angst.
  4. Entspannungstechniken: Der Therapeut kann dem Patienten Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Achtsamkeitsübungen beibringen, um Stress abzubauen und eine bessere Kontrolle über körperliche Empfindungen zu erlangen.
  5. Aufbau von Bewältigungsstrategien: Der Patient erlernt Bewältigungstechniken, um mit körperlichen Empfindungen und Ängsten umzugehen. Dies kann Strategien wie das Erkennen und Herausfordern von irrationalen Gedanken, das Verändern von Verhaltensgewohnheiten und das Entwickeln gesunder Bewältigungsmechanismen beinhalten. Hier werden Werkzeuge eingesetzt, die das ermöglichen

V. Ausblick und Fazit:

Hypochondrie ist eine belastende psychische Störung, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Durch eine rechtzeitige Diagnose und eine geeignete Behandlung wie der kognitiven Verhaltenstherapie können jedoch positive Ergebnisse erzielt werden. Die KVT bietet den Betroffenen Werkzeuge und Strategien, um ihre Ängste zu bewältigen, ihre Denkmuster zu ändern und ein funktionsfähigeres Leben zu führen. Ein multidisziplinärer Ansatz, der die Zusammenarbeit von Therapeuten, Ärzten und anderen Fachkräften umfasst, kann ebenfalls von Vorteil sein. Mit der richtigen Unterstützung können Menschen mit Hypochondrie lernen, ihre Krankheitsängste zu kontrollieren und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Gerne beraten wir Sie dazu in einem Erstgepräch.

Stress

Stress: Psychotherapie am Hellweg, nach dem Heilpraktikergesetz

Kurzfristige Folgen von Stress
Gesundheitlich scheint kurzfristiger Stress unbedenklich. Diese Art von Stress führt zu einer erhöhten Anspannung und Nervosität. Es ist sogar eine Zunahme der Immunkompetenz zu beobachten. Komplexe Aufgaben werden am besten bei einem mittleren Anspannungsniveau bewältigt. Dieses Verständnis von Stress legt also nahe, dass es auch Bereiche gibt, in denen kurzfristiger Stress sich förderlich auf Leistungen auswirkt.

Auf die meisten leistungsbezogenen Aufgaben, die eine geringere Komplexität aufweisen und mit Bewegungen einhergehen (z. B. sportliche Leistungen), wirkt sich Stress positiv aus. Auch das Schmerzempfinden sinkt unter Stress. Das kann ebenfalls positive Auswirkungen auf körperlich hoch beanspruchende Tätigkeiten haben. Steigt die stressbedingte Anspannung jedoch über dieses Niveau hinaus, nimmt die Leistung ab. Personen werden hastiger, ungeduldiger und es kann vermehrt zu Fehlern kommen. Die Konzentration und die Erinnerungsleistung sinken mit steigender Anspannung, oder werden verzerrt. Vielfach führt die gestiegene Anspannung zu interpersonellen Konflikten, die Bereitschaft zu streiten oder sich zurückzuziehen steigt, was verständlich ist, wenn man Stress als erhöhte Kampf- oder Fluchtbereitschaft auffasst.

Mittelfristige Folgen
Wird die stressbedingte Aktivierung über eine längere Zeit aufrechterhalten, verkehrt sie sich in ihr Gegenteil. Aus Aktivierung und Wachheit wird bei unzureichender Regeneration mittelfristig emotionale Erschöpfung. Die zunächst erhöhte Immunkompetenz kann sich in eine Schwächung des Immunsystems verkehren, entzündliche Prozesse und Krankheiten (z. B. Erkältungen) nehmen zu. Auch dysfunktionale Regulationsversuche (z. B. ungesunde Essensgewohnheiten oder Alkoholkonsum) können sich mittelfristig etablieren und längerfristig (s. u.) zusätzlich die Gesundheit beeinträchtigen.
Reizbarkeit oder Rückzug haben mittelfristig Auswirkungen auf die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen. Ein funktionierendes soziales Netz fördert unser Selbstkonzept durch Aktualisierung.

Forschungen legen nahe, dass der Neurotransmitter Oxytocin, der auch als »Bindungshormon« bekannt ist, kardiovaskuläre Risiken von Stressreaktionen kompensieren kann. Störungen des sozialen Netzes können zu einer Reduzierung dieses Neurotransmitters und seiner protektiven Wirkung führen. Oftmals wird durch Schwierigkeiten im sozialen Netz auch die Zufriedenheit eingeschränkt werden.
Setzen sich die stressbedingten Leistungseinschränkungen über eine mittlere Zeit fort, werden sie von der betroffenen Person als Leistungseinbußen erlebt. Das hat häufig einerseits negative Auswirkungen auf das leistungsbezogene Selbstkonzept und andererseits auf die eigene Zufriedenheit.

Langfristige Folgen
Schaffen Betroffene es nicht, diesen Teufelskreis zu verlassen, können physische und psychische Störungen die Folge sein.

Physische Folgen
Besonders oft tritt stressassoziierter Bluthochdruck auf. Gefäßverengungen und entzündliche Prozesse werden durch Stress mitverursacht.
Längerfristige stressbedingte Erhöhungen des Blutzuckers, der Blutfette, des Körpergewichts , u. a. durch dysfunktionale Bewältigungsversuche wie Essen und des Blutdrucks sind Risikofaktoren für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, einen Tinnitus, einen Hörsturz oder einen Typ-II-Diabetes. Längerfristige Schwächungen des Immunsystems erhöhen das Risiko für Infektionskrankheiten. In Verbindung mit einerÜbersäuerung des Magens und einer dauerhaften Herabregulierung der Verdauungstätigkeiten steigt auch die Gefahr, Magengeschwüre zu bekommen. Zudem werden Verdauungsprobleme mit langanhaltendem, chronifiziertem Stress in Verbindung gebracht.

Psychische Folgen
Psychische Störungen können ebenfalls durch Stress ausgelöst, aufrechterhalten oder zumindest mitbedingt werden. Starke Beeinträchtigungen des sozialen Netzes, der wahrgenommenen Leistungsfähigkeit d. h. des leistungsbezogenen Selbstkonzeptes, der wahrgenommenen Handlungskontrolle und der Lebenszufriedenheit können das Risiko für depressive Störungen oder Angststörungen erhöhen. Diese Gefahr wird dadurch noch gesteigert, dass z. B. durch langanhaltenden Stress die Cortisol-Regelkreise gestört werden, was bei einer Depression zu einem chronisch erhöhten Cortisolspiegel führt. Auch das Belohnungssystem mit seiner Dopamin- und Serotoninregulation kann durch langanhaltenden Stress so beeinträchtigt werden, dass die Fähigkeit gestört ist, positive Empfindungen und Genuss zu erleben. Neuroanatomische Studien fanden, dass Stress das Nachwachsen und Regenerieren von Nervenzellen im Gehirn (im Hippocampus) negativ beeinflusst. Inzwischen geht man davon aus, dass das Sterben und verringerte Nachwachsen von Nervenzellen zur Entstehung von Depression oder Angststörungen beitragen kann.
Daneben resultieren aus chronifizieren, dysfunktionalen Bewältigungsversuchen wie Alkohol- oder Substanzmissbrauch (z. B. Schlafmittel) häufig Abhängigkeitsstörungen.
Und während Stress zwar kurzfristig das Schmerzempfinden senkt, wird dieses langfristig erhöht, sodass er auch ein Risikofaktor für Schmerzstörungen ist.

Gerne berate ich Sie zu diesem Thema persönlich in einem Erstgespräch.

Kognitive Verhaltenstherapie

Hier was zur Geschichte: Die Verhaltenstherapie als erfolgreiches, wirksames klinisches Therapieverfahren hat sich seit den Anfängen vor über einhundert Jahren immer durch ein hohes Maß an Innovation, Kreativität und Offenheit, hohe Flexibilität und die Bereitschaft zur stetigen Weiterentwicklung ausgezeichnet.

Schnell wurden und werden die klinischen Erneuerungen und kreativen Behandlungsvorschläge auf den empirischen Prüfstand gestellt, um bei mangelnder Evidenz bereitwillig verändert, adaptiert oder aufgegeben zu werden. So sind über die Jahrzehnte viele (Neu-)Entwicklungen längst wieder verschwunden, durch andere Methoden und Programme ersetzt oder in erfolgreiche Behandlungsstrategien integriert worden. Dabei haben sich jedoch auch bestimmte Verfahren und Herangehensweisen gehalten und immer wieder klinisch sowie empirisch bewährt.

Eine dieser Weiterentwicklungen begann vor über fünfzig Jahren und wird gerne als die kognitive Wende oder die zweite Welle der damals noch stark behavioristisch ausgerichteten Verhaltenstherapie bezeichnet. Die mit dieser Entwicklung verbundenen und in der Kognitionspsychologie verankerten Herangehensweisen führten zur Kognitiven Verhaltenstherapie, deren Vorschläge sich vor allem bei komplexen, chronischen und komorbiden psychischen Störungen bewährten und einen psychotherapeutischen Zugang ermöglichten. Diese Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen und bringt bis heute, oft unter sehr eigenwilligen Bezeichnungen, interessante Interventionen hervor. Diese oft als dritte Welle der Verhaltenstherapie bezeichneten meta-kognitiven, dialektischen, schemafokussierten, achtsamkeitsbasierten oder interpersonellen Programme haben sich inzwischen in verschiedensten Untersuchungen bei bestimmten Störungsbildern bewährt, sind jedoch noch längst nicht zweifelsfrei etabliert.

 

Das erwartet Sie bei uns.

Kognitive Verhaltenstherapie
Die Kognitive Verhaltenstherapie ist ein besonders effektives, wissenschaftlich untersuchtes Therapieverfahren mit nachgewiesener Effizienz und Wirkung. Sie ist gleichzeitig die modernste und wirksamste Form der Verhaltenstherapie. Hier wird besonderes Gewicht auf das Erkennen, Überprüfen und ggf. Verändern von verinnerlichten Konzepten, Wertmaßstäben, Normen und häufig ablaufenden Gedanken gelegt, da diesemeist für das Entstehen emotionaler Probleme
verantwortlich sind.

Nach dem Verändern krankmachender Konzepte lernen Sie, diese neuen Alternativen mit Hilfe strukturierter Arbeits- und Übungsprogramme in Alltagssituationen umzusetzen, um die theoretischen Erkenntnisse durch neue Erfahrungen auch glauben zu lernen.
Der Ausdruck Kognitive Verhaltenstherapie mag zu der Schlussfolgerung verleiten, es gehe beim Bearbeiten psychischer Probleme in erster Linie um das Ändern von Verhaltensmustern. Das hieße jedoch,Ursache und Wirkungoder Problem und Symptom miteinander zu verwechseln. Wenn jemand bestimmte Fähigkeiten, Verhaltensweisen oder Fertigkeiten nicht gelernt hat, liegt das meist daran, dass er dies bisher für zu gefährlich, zu lästig oder zu peinlich hielt und es aus
Angst oder Bequemlichkeit vermieden hat, sich damit zu beschäftigen. Sollte jemand bestimmte Dinge lediglich nicht gelernt haben, wäre das allein kein Grund zum Therapeuten zu gehen, denn er könnte ja heute damit beginnen, sein Verhalten zu ändern und zum Beispiel lernen, Kritik angemessen auszudrücken oder zu ertragen, mit dem Alkoholtrinken oder Rauchen aufzuhören, Vorträge zu halten, Freunde oder Partner zu suchen, Reden zu halten oder imMittelpunkt zu stehen. Es sei denn, irgendetwas hielte ihn davon ab, beispielsweise die Angst vor Blamage oder Ablehnung,
Scham, Trauer oder Minderwertigkeitskomplexe.

Oft vermeidenMenschenwegen dieser unangenehmen Emotionen, sichmit Situationen, Personen oder Sachen so auseinanderzusetzen, wie es zum Aufbau eines angemessenen Verhaltensrepertoires notwendig wäre. Dadurch entstehen Defizite oder unangemessene Muster, die längerfristig zu psychischen Beschwerden und nachfolgend zu weiteren Verhaltenseinschränkungen führen können.

Therapeutisch steht daher stets im Vordergrund, die emotionalen Hindernisse für die notwendigen Lernerfahrungen zu bearbeiten. So werden auch Patienten mit psychosomatischen, körperlichen Symptomen wie z. B. häufigem Erröten, Herzrasen, Magenbeschwerden, Schwindelanfällen erst akzeptieren lernen, dass
es sich dabei nicht um körperlich bedingte Erkrankungen oder um Verhaltensdefizite handelt, sondern um (Begleit-) Symptome emotionaler Probleme.

Das Kennzeichnende aller Formen Kognitiver (Verhaltens-)Therapien besteht im Prozess der »kognitiven Umstrukturierung, in dem die,herausgearbeiteten Bewertungssysteme der Patienten auf Realitätsbezug, Logik, Moralverträglichkeit, Funktionalität/Zielgerichtetheit und Hedonismusorientierung geprüft und in dem die für eine emotionale Störung oder Verhaltensauffälligkeit verantwortlichen Denkmuster modifiziert werden.

Im Unterschied zur klassischen Verhaltenstherapie bemühen wir uns im Therapiezentrum Hellweg zunächst um das Verändern irrationaler oder dysfunktionaler Konzepte und Denkstile, bevor auch sie daran gehen, mit Hilfe strukturierter Arbeits- und Übungsprogramme die auf der Einsichtsebene gewonnenen Erkenntnisse in neues, zielgerichtetes Denken und Verhalten umzusetzen. Dieses Fußen im Konkreten und in der geforderten Handlungsumsetzung entspricht typisch stoischem Gedankengut. Dazu werden die Patienten in verhaltenstherapeutischer Manier ermuntert,
ihr zunächst noch theoretisches Wissen durch neue Erfahrungen durch Übungen in praktischen Abläufen auch glauben zu lernen.
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die eine erfolgreiche kognitive Umstrukturierung fördern, sind interaktionistisch und der Weg dorthin führt oftmals über philosophische/objektive  Betrachtungen. Dieser Prozess lässt sich in fünf Phasen unterteilen und beschreiben, mehr dazu im Erstgespräch bei uns in der Praxis.

 

Depressionen

Informationen zur Depression für Patienten und Angehörige

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit einmal im Leben an einer Depression oder depressiven Verstimmung zu erkranken liegt bei 16-20%. Je frühzeitiger die Depression erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Die Erkrankung unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und hat viele Gesichter.

Die häufigste Form ist die unipolare Depression als einzelne Episode oder in Form von wiederkehrenden Episoden. Je nach Anzahl der Symptome spricht man von einer leichten, mittelschweren oder schweren Depression. Je mehr Symptome vorhanden sind, desto wahrscheinlicher wird die Notwendigkeit einer Behandlung mit Psychopharmaka. Die Entscheidung darüber trifft letztendlich ein Arzt oder Psychiater. Eine Psychotherapie hilft begleitend oder bei leichtern Formen als alleinige Therapie. Das Ziel einer Psychotherapie ist, die Leidenszeit zu verkürzen und auch erträglicher zu machen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die Identifikation und Umstrukturierung von dysfunktionalen Denkmustern zählen zu den wichtigsten und verbreitetsten Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie. Doch was bedeutet dysfunktionale Denkmuster in diesem Zusammenhang? Bei einer Depression drehen sich die dysfunktionalen, negativen Gedanken häufig um die eigene Person, die Umwelt und/oder die Zukunft.

Ein Beispiel aus dem Alltag: Ein Kollege auf dem Flur läuft vorbei ohne zu grüßen. Ein dysfunktionaler Gedankenablauf könnte wie folgt aussehen: „Er mag mich nicht“ (negative Sicht auf die Umwelt) → „Mich kann man nicht gerne haben“ (negative Sicht auf die eigene Person) →„Das wird sich niemals ändern“ (negative Sicht auf die Umwelt).

Automatische Gedanken

Oft sind diese Gedankenketten nicht das Ergebnis längeren Nachdenkens, sondern sie laufen automatisch ab. Manchmal sind die automatischen Gedanken den Betroffenen gar nicht bewusst. Sie bemerken nur das Ergebnis in Form einer emotionalen Reaktion in Form von z.B. Trauer oder Hoffnungslosigkeit und dem entsprechenden Verhalten. Doch selbst wenn die automatischen Gedanken den Betroffenen bewusst sind, werden sie in der Regel nicht hinterfragt, sondern als Wahrheit angenommen.

Negative Grundannahmen

Hinter einem negativen Gedanken steht häufig eine negative Grundannahmen und Glaubenssätze, wie „Menschen, die nicht von allen gemocht werden, sind nichts wert“. Aus dieser Grundannahme entsteht die Annahme: „Wenn der Kollege mich nicht grüßt, mag er mich nicht und dann bin ich nichts Wert“:

Identifikation der dysfunktionalen Gedanken

Im Therapieprozess geht es zunächst darum, die negativen Grundannahmen und Gedanken zu identifizieren. Bei unbewusst ablaufenden Gedanken, wird versucht, diese über die Emotion zu rekonstruieren. Im weiteren Therapieprozess gilt es die problematischen Gedanken zu hinterfragen und eine alternative Sicht auf die Dinge zu erarbeiten. Der Therapeut hilft dabei, die dysfunktionalen Gedanken aus verschiedenen Sichtwinkeln zu beleuchten und im weiteren Verlauf alternative Gedanken zu erarbeiten.

Was beim ersten Lesen einfach klingt, braucht Zeit. Das Erkennen der automatischen Gedanken, die schon viele Male gedacht wurden und das Verinnerlichen der neuen Gedanken braucht Übung und Geduld. Der Text beschreibt einen möglichen Baustein in der Behandlung von Depressionen. Die Erkrankung es jedoch vielschichtig und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Genau so vielschichtig sind die Ansätze einer Behandlung.

Woran erkennt man Depression?
Folgende Symptome sind typisch für Depression und müssen über einen Zeitraumvon mindestens zwei Wochen vorhanden
sein:

-Niedergestimmtheit, anhaltende Traurigkeit, Verzweiflung oder »Gefühl der Gefühllosigkeit«
-Verlust von Interesse und Freude: Der Interessenverlust kann sich auf alle Lebensbereiche (Familie, Freundeskreis,
-Beruf, aber auch Hobbys, Sport oder sexuelle Aktivitäten) erstrecken.
-verminderter Antrieb, erhöhte Ermüdbarkeit, Energielosigkeit, Erschöpfung: Jede Aktivität erscheint beschwerlich, die
-Motivation zur Durchführung selbst einfacher Alltagsaktivitäten wie Essenszubereitung oder Körperpflege nimmt ab.
-verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
-negative Sicht auf sich selbst, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
-Gefühle von Schuld undWertlosigkeit
-negative Sicht auf die Zukunft (Pessimismus, Hoffnungslosigkeit)
-Grübeln
-häufige Gedanken an den Tod (Suizidgedanken/-handlungen)
-Schlafstörungen oder vermehrter Schlaf
-Appetit- oder Gewichtsveränderungen (Zu- oder Abnahme)
-Störung der sexuellen Funktionen
-Entscheidungsschwierigkeiten
-sozialer Rückzug und Inaktivität

Zusätzlich können Menschen mit Depression unter innerer Unruhe und Angstgefühlen leiden. Häufig sind körperliche
Beschwerden: Schmerzen, Übelkeit, Verstopfung, Schwindel, Kloßgefühl imHals, bleiernes Schweregefühl in Armen und
Beinen. Manchmal werden nur die körperlichen Symptome wahrgenommen. Manchmal entwickeln Menschen mit Depression
ein ausgeprägtes Misstrauen oder Gedanken, Schuld auf sich geladen zu haben, verarmt zu sein oder körperlich
schwer krank zu sein, ohne dass es hierfür Anhaltspunkte gibt.

Wir beraten Sie gerne in einem Erstgespräch.

Videosprechstunde

Psychotherapie Geseke

„Die Video-Sprechstunde von „Doctena“ erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit. Der Zertifizierungsprozess für die Anerkennung der Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen soll zeitnah abgeschlossen werden. Für Selbstzahler und privatversicherte Patienten ist dies natürlich nicht notwendig.“

Hier sehen Sie ein Erklärungsvideo zum Ablauf, bitte klicken Sie dazu auf den Link, sie werden zu Youtube weitergeleitet.

Unten auf Startseite finden Sie unsere Onlineterminierung Doctena, wählen Sie sich dazu Ihren Besuchsgrund, klicken Sie auf Videosprechstunde und reservieren sich Ihren Termin, Sie bekommen daraufhin eine Bestätigung. Danach werde ich Sie persönlich anrufen, oder per Mail kontaktieren um den gemeinsamen Ablauf abzusprechen.

Sie können sich Ihren Termin aber auch telefonisch reservieren! Termine sind auf Anfrage auch zwischen Mo-Do. möglich.

Die Videosprechstunde dauert 50 Minuten und kostet 50 EUR die per Überweisung oder Paypal vorab zu leisten sind.

Für weiter Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße,

Ralf Baumhöfer

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